Prozessqualität in der Kita: Wie eine Kita-App im Alltag hilft

ein Kind im Kornfeld schaut hinter zwei Luftballons hervor

„Kita-Apps können maßgeblich zur Optimierung der Prozessqualität beitragen, die als zentraler Faktor der Kita-Qualität gilt“, ist Jasmin Block überzeugt. In welcher Art und Weise die digitalen Helfer den Alltag vereinfachen, zeigt sie in diesem Beitrag auf.

Zur Autorin: Jasmin Block ist Organisationsentwicklerin (M.A.) und Sozialpädagogin. Als Herausgeberin des „Handbuch Digitale Kita“ und als freiberufliche Beraterin begleitet sie Kitas bei der Einführung moderner Technik in den Bereichen Elternkommunikation, Organisation und Pädagogik. 

Obwohl die Kinder natürlich im Mittelpunkt der Kita stehen, gibt es rundum viel zu organisieren. Ob interne Teamabsprachen, tagesaktuelle Infos oder die Abstimmung mit Eltern: Kommunikationsprozesse sind ein wesentlicher Bestandteil des Kita-Alltags. Doch leider läuft der Austausch nicht immer reibungslos, er kostet Zeit und verfehlt sogar manchmal sein Ziel.

Hier kann der Einsatz einer Kita-App Entlastung bringen. Sie hilft, wichtige Informationen schneller und zielgerichteter auszutauschen. Sowohl Fachkräfte als auch Familien können Wissenswertes zentral platzieren und zeitversetzt abrufen. Die Erzieher:innen beispielsweise müssen nicht sofort auf Neuigkeiten reagieren, sondern bleiben beständig in der Interaktion mit den Kindern. Das freut Kinder und Eltern, denn jetzt haben die Fachkräfte wieder mehr Zeit für den sinnstiftenden Bildungs- und Erziehungsauftrag. Und das ist längst noch nicht alles…

Was also schätzen erfahrene Anwender:innen genau an einer Kita-App wie CARE? Im Handbuch Digitale Kita kommen sie zu Wort und berichten von den positiven Veränderungen in ihren Abläufen. Inspiration gefällig? Fünf Beispiele, die für mehr Prozessqualität im Alltag sorgen:

Sabine B. (AWO) schwärmt von der immensen Zeitersparnis.

„Es ist eine enorme Erleichterung der Kommunikation, die ganzen Zettelchen fallen weg, alles geht schnell und unkompliziert.“ Dafür werden persönliche Gespräche intensiver und qualitätvoller. In Teamgesprächen und zwischen Tür und Angel geht es nun um pädagogische Inhalte, statt um fehlende Wechselkleidung und anderen Kleinkram – denn der wurde bereits per Kita-App kommuniziert. Die ersten Vorbehalte und technischen Stolpersteine waren fix überwunden und bereits nach kurzer Zeit stellte sich das Gefühl der Entlastung ein. „Jetzt gehört die Zeit am Vormittag den Kindern“, resümiert sie.

Eine Kita-App unterstützt:
Interaktionsqualität mit Kindern, Eltern und innerhalb des Teams.

Auch Felix K. (Volkssolidarität) empfindet es als bereichernd, dass der Fokus wieder deutlicher auf der pädagogischen Arbeit liegt.

Sein Team übermittelt einen bebilderten Tagesrückblick aus den Gruppen per Kita-App an die Eltern und spart sich so die Zeit, aufwändige Projektdokumentationen auszuhängen. Eltern gewinnen Einblick in die pädagogischen Aktivitäten der Kita, fühlen sich einbezogen, abgeholt, gesehen. Das stärkt nicht nur die Bildungs- und Erziehungspartnerschaft, sondern wirkt auch auf die Arbeitszufriedenheit der Fachkräfte: Ihre wertvolle Tätigkeit wird gewürdigt, die Aufmerksamkeit für die Qualität der Kita wird geschärft. Wir wollen unsere Arbeit sichtbar machen“, sagt er.

Eine Kita-App unterstützt:
Wertschätzung, Transparenz und vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Michelle S. (Betriebskindergarten) freut sich besonders über die Übersetzungsfunktion der CARE Kita-App:

Mit einem Fingerstreich werden die Inhalte aus der Kita in verschiedene Sprachen übersetzt, sodass auch fremdsprachige Familien alle Infos verstehen. Das baut eventuelle Sprachbarrieren zwischen den Eltern und Fachkräften ab, stärkt die Teilhabe und das Vertrauensverhältnis. In dieser positiven Atmosphäre fühlen sich auch die Kinder wohl, Bildung und Lernen werden möglich. „Das Wir-Gefühl wächst. Wir sind froh, dass diese Funktion so schnell entwickelt wurde“, sagt sie.

Eine Kita-App unterstützt:
Partizipation, Inklusion und Würdigung der Kontextqualität.

Nils Z. (DRK) vergleicht die Kita-App mit einem „Facebook der Kita“ – mit dem wichtigen Unterschied der Datenschutzkonformität.

Das Team heftet Neuigkeiten aus dem Kita-Alltag an die digitale Pinnwand, gibt Termine bekannt oder sendet direkt Nachrichten an Eltern und Elterngruppen. Diese Wege sind zeitgemäß, zielgruppengerecht und zuverlässig. Durch die Kita-App geht nichts mehr verloren, Termine sind präsent und die Eltern reagieren viel schneller auf Infos. Das entlastet wiederum die Fachkräfte, da wiederholtes Nachhaken entfällt: „Früher hat das viel Zeit in Anspruch genommen. Das Team hat die positiven Effekte schnell bemerkt“, erinnert er sich.

Eine Kita-App unterstützt:
DSGVO-konforme und verlässliche Kommunikations- und Informationsprozesse.

Gabi S. (Kirchliche Kita) berichtet vom großen Nutzen des digitalen Gruppentagebuchs, das in der Kita-App enthalten ist.

„Wir müssen nicht mehr so viele Listen führen und ich bekomme leicht einen Überblick, ob die Buchungszeiten eingehalten werden“, sagt sie. Denn die Bring- und Abholzeitpunkte der Kinder werden mithilfe des Tablets im Gruppenalltag erfasst. Die Fachkräfte sehen auf einen Blick, welche Kinder anwesend sind, erwartet werden oder als entschuldigt gelten. Da die Eltern ihr Kind via Kita-App krankmelden können, haben die Erzieher:innen konsequent den Rücken für die Kinder frei: „Das Telefon klingelt jetzt morgens nur noch 5 statt 40 Mal“, freut sie sich.

Eine Kita-App unterstützt:
Überblick, Dokumentation, Auswertbarkeit von Einzeldaten.

Wie die Erfahrungen aus der Praxis zeigen, kann eine Kita-App die Abläufe in vielerlei Hinsicht verändern. Welche Prozesse digital gestützt werden sollen, hängt von den konkreten Bedarfen der einzelnen Kita ab. Deshalb ist es bei der Entscheidung für eine Kita-App wichtig, genau hinzusehen: Was klappt momentan nicht so gut, wo wünschen wir uns konkret Entlastung? Vielleicht ist es frustrierend, dass die Eltern mit den traditionellen Methoden schlecht erreichbar sind? Oder die Teamleitung würde gerne das Informationsmanagement im Team straffen? Die smarten Möglichkeiten sind vielfältig!
Aufgrund der unterschiedlichen Bedarfe ist es begrüßenswert, dass der Markt verschiedene Software-Lösungen bereithält. Jeder Kita-App-Anbieter setzt auf andere Funktionsspektren und ermöglicht damit, dass jede Kita das richtige Tool für sich finden kann. Die in der Software angelegten Funktionen werden auch von jeder Kita etwas anders genutzt. Dennoch ist es hilfreich, erfahrenen Nutzer:innen zuzuhören, um Anregungen zu erhalten, z. B. im Handbuch Digitale Kita.

Autorin:

Jasmin Block
M.A. Organisationsentwicklung
Herausgeberin Handbuch Digitale Kita
Fachberaterin Carlo & Friends GmbH | CARE Kita-App

Bildrechte: Jasmin Block